You are currently viewing Leprous, The Ocean & Port Noir:  Prog Metal Deluxe

Leprous, The Ocean & Port Noir: Prog Metal Deluxe

Dieser Konzertabend im Plaza in Zürich am 11.11.19 beglückte seine Besucher mit dreifacher, rockiger Prog Metal Energie. Die Bühne war klein & kuschelig, die Bands gross und krachig.

Port NoirAlternative Rock mit Ambient-Einschlag

Das schwedische Trio Port Noir kannte ich zuvor nicht. Umso besser, konnte ich mich so vorurteilsfrei auf ihren Sound einlassen: „Old School“-Rock, gemeinhin bekannt als Alternative Rock, gemixt mit Elementen aus Hip Hop und, ja, Pop. All das angenehm entspannt, beinahe chillig – Prog Metal war es zwar noch nicht wirklich. Und doch: der perfekte Einstimmer für The Ocean. Als Inspirationsquellen geben die Schweden unter anderem Rage Against the Machine, Daft Punk Queens of the Stone Age an. Ja, unterschiedlicher können diese Vorbilder nicht sein. Fazit am Ende des kurzen Support-Spiels: Port Noir machen alternativen, relaxten Rock, der teils in Richtung Ambient schwebt. Love Andersson (Bass, Vocals), AW Wiberg (Schlagzeug) and Andreas Hollstrand (Gitarre, Keyboard, Vocals) senden positive Energie ans Publikum, was dieses wohlwollend mit Applaus honoriert.

 

Port Noir @ Plaza Zürich

The Ocean (Collective) – Progressive Metal mit Geschichte

Eins vorweg: Ich werde in meinem Konzertbericht von The Ocean sprechen, das Kollektiv lasse ich weg. Ich habe inzwischen beide Versionen gesehen und schätze, dass beides genehm & korrekt ist. Die „Berlin-based“ (Zitat The Ocean) Progressive Metal-Band war für mich die hammer-mässige Überraschung des Abends! Post Metal ist genauso wie bei Spotlights (hier meine Albumreview) völlig untertrieben. In der Vergangenheit hat die Band wie selbstverständlich klassische Elemente einfliessen lassen. Genauso wie das Shouten, was mich oftmals eher abschreckt – einfach, weil ich klare Vocals und Melodien liebe. Bei The Ocean bin ich bereit, eine immense Ausnahme zu machen. Denn die spezielle Stimme von Loïc Rossetti findet auch hierbei ihren Ausdruck. Schlussendlich bekommt man beides geliefert: professionelles Shouten UND melodiösen Gesang!

Aktuell besteht die Band aus insgesamt sechs Mitgliedern: Neben Sänger Loïc Rossetti Robin Staps, der Gründer des „The Ocean Collective“ (Gitarre, Samples, Gesang), David Ramis Åhlfeldt (Gitarre), Mattias Hägerstrand (Bass), Paul Seidel (Schlagzeug) und Peter Voigtmann (Synths). Doch, die Bühne des Plaza war gut gefüllt. Ein Wunder, fielen die Mannen nicht über die vielen Kabel… Nun, Profis halt. Hauptsächlich gerockt haben die Jungs mit ihrem aktuellsten Werk *Phanerozoic I – Palaeozoic*. Ein Konzeptalbum, was eine eigene Review wert ist: Hat es doch sowohl einen umweltpolitischen, als auch einen philosophischen Hintergrund. Nichts verstanden? An dieser Stelle muss ich euch auf die Website von The Ocean und Mr. Google verweisen – das würde sicher den Rahmen sprengen…

 

The Ocean @ Plaza Zürich

Zusammenfassung vom Auftritt der Prog Metaller: Bombastisch! Kleine Bühne hin oder her, The Ocean gaben ihre volle Leidenschaft und Prog Metal Deluxe – das Publikum ginluxelg voll mit und trug Loïc beim Crowdsurfen wortwörtlich auf ihren Händen.

Leprous – Progressive Rock mit Pathos

Obwohl die Schweden ebenfalls schon eine Weile in der Szene unterwegs sind – bislang waren sie mir nicht aufgefallen. Ihre Konzerterfahrung spielten sie diesen Abend von der ersten Auftrittssekunde an aus. Mit fünf Personen auf der Bühne, davon einer noch Cellist, wurde es da so richtig eng. Wenn ich mich recht erinnere, verlor der Drummer Baard Kolstad gleich zu Anfang einen seiner Sticks, welcher in Richtung Front rollte… Zielgenau zum knappen Platz des Sängers Simen Daniel Børven. Nur um Zentimeter sah ich ihn oft knapp daneben treten – bis nach (einiger Zeit) ein Roadie die Situation messerscharf erkannte und den Stick endlich entfernte.

 

Leprous @ Plaza Zürich

Die Performance von Leprous war für mich „verkopfter“ als ich zunächst erwartet habe. Die YouTube-Videos deuteten zwar auf starken Pathos seitens des Frontmannes hin – live stand er diesem in gar nichts nach. Die Vocals erklommen ungeahnte Höhen à la Matthew Ballemy – Respekt! Die Single-Auskopplungen wirkten für mich ziemlich Mainstream-tauglich. auf diesem Konzert spielten die Jungs doch recht anspruchsvolle Nummern, mit einigen recht komplexen Takten. Genial fand ich die Kombi von klassischen Klängen wie dem Cello, der Apocalyptica-like die Bühne rockte.
Fazit des Abends: Besser hätte man dieses tragische Bandtrio nicht zusammenstellen können. Von chillig bis über metal-hart war alles dabei und zum Abschluss gar Prog Rock mit Anspruch. Nochmal? Jaaa, bitte!

Zum Abschluss bekommt ihr meinen persönlichen Hit des Abends von The Ocean – ein episches Prog Metal Stück. Wir lesen & hören uns!

Port Noir auf FacebookInstagramWebsite
The Ocean Collective – FacebookInstagramWebsite
Leprous – FacebookInstagramWebsite

The Ocean – *Permian: The Great Dying*

Facebook
Pinterest
WhatsApp
Twitter

Schreibe einen Kommentar